Solidarität mit den Gefangenen

Dieses Jahr hatten zum fünften Mal weltweit anarchistische Organisationen zu der internationalen Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen aufgerufen. In Gedenken an die Ermordung der Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti vor 93 Jahren wurden Infoveranstaltungen durchgeführt, Transparente aufgehängt und vor allem Botschaften an die Genoss*innen im Knast geschrieben. Dieses Jahr beteiligten auch wir uns an der Woche mit mehreren Aktionen. Im Stadtteilladen Lunte in Neukölln luden wir gemeinsam mit den Freunden von Perspektive Selbstverwaltung Genoss*innen und Interessierte ein Briefe und Postkarten an die Menschen im Knast zu schreiben. Dabei konnten dutzende Botschaften an internationale Insassen verfasst werden, gleichzeitig diskutierten wir über das System Knast und seine Bedeutung in kapitalistischen Staaten. Um auf die Situation der Genoss*innen in Belarus aufmerksam zu machen haben wir noch ein Transparent mit der Aufschrift „Till all are free – solidarity wih the imprisoned anarchists in Belarus“ aufgehängt.


Allerdings ist nicht nur die Solidarität mit politischen, beziehungsweise explizit anarchistischen Gefangenen für uns wichtig. Auch für alle Anderen sind Knäste ein menschenverachtendes System. So fiel auch die Demo für Ferhat Mayouf in die Woche, zu der die Criminals for Freedom aufriefen. Ferhat war am 23.07 in seiner Zelle in der JVA Moabit verbrannt, nachdem die Wärter nicht auf minutenlange Hilfeschreie reagiert hatten. Nur durch die Initiative seiner Familie und der Hilfe von Mitgefangenen konnte die offizielle Version eines Suizides widerlegt werden. Ungefähr 150 Menschen beteiligten sich an der Demo, die lautstark um den Knast in Moabit zog. Einen detaillierten Bericht findet ihr hier.
Knäste töten überall – deswegen müssen wir Wege finden sie abzuschaffen.