George Floyd wurde nicht ermordet, weil er angeblich mit einem gefälschten 20 Dollar Schein bezahlen wollte. George Floyd wurde ermordet weil er schwarz war. Sein Tod reiht sich in eine lange Reihe von rassistischen Morden durch den Staat in den USA. Tagtäglich werden überall auf der Welt People of Color ermordet, allzu oft ohne das die Öffentlichkeit davon Notiz nimmt. Die 8 Minuten und 46 Sekunden die der Mörder Derek Chauvin auf Georges Hals kniete, die 8 Kugeln die Breonna Taylor das Leben kosteten und die Schüsse in den Rücken von Rayshard Brooks sind die Tropfen, die das Fass für viele Menschen zum Überlaufen gebracht haben. Seit Wochen lehnen sich mutige Menschen in den Vereinigten Staaten gegen die systematische, rassistische Gewalt des Staates auf. In Zeiten einer globalen Pandemie in der die politische Führungen entschieden haben lieber das Leben von Millionen Arbeiter*innen, und damit auch vor allem nichtweißer Menschen, zu riskieren um ihre Profite zu sichern findet der Aufstand weltweit Widerhall. Trotz einer massiven Desinformationskampagne und brutalen Angriffen sind weiter zehntausende auf der Straße.
Die gerechte Wut sitzt tief. Es braucht nicht viel um sie zu verstehen.
Schwarze Menschen werden in den USA 3 mal häufiger von Polizisten getötet als Weiße!
Dabei sind die Getöteten Schwarzen sind häufiger unbewaffnet! Aber auch wenn es nicht tödlich endet sind Schwarze Menschen in den USA viermal so häufig Ziel von Polizeigewalt! Die rassistische Gewalt der Polizei ist ein Ausdruck des tief verwurzelten systematischen Rassismus in den USA. Die ersten amerikanischen Polizeieinheiten waren Sklavenjäger. Die Polizei war nie etwas anderes als eine Truppe für die Verteidigung des Status quo der Herrschenden. In der kapitalistischen Wirtschaftsordnung sind die Unterdrückung und Verarmung der Massen durch Gewalt teil ihrer DNA. Der Wohlstand und die Hegemonie der westlichen Welt wurde mit Millionen von Leben nicht weißer Menschen bezahlt. Seit 400 Jahren wird unser Lebensstandart durch die brutale Ausbeutung nichtweißer Menschen bezahlt. Aber die Geschichte von Sklaverei und Unterdrückung ist auch die Geschichte eines 400 jährigen Widerstandes dagegen.
Es ist die Geschichte der Maroons im Great Dismal Swamp, wo tausende entflohene Sklaven eine eigene Community aufbauten.
Es ist die Geschichte der Haitianischen Revolution, die die Kolonisatoren hinwegfegte.
Es ist die Geschichte der Underground Railroad, mit der hunderttausend Sklaven befreit wurden.
Es ist die Geschichte der schwarzen Anarchistin Lucy Parsons.
Es ist die unerzählte Geschichte von zehntausenden Akten des Widerstandes im Alltag.
Es ist die Geschichte von Martin Luther King, James Baldwin, Rosa Parks und Malcolm X
Und nicht zu Letzt ist es die Geschichte der revolutionären Black Panther Party for self defense,
deren Revolutionär*innen bis heute in den amerikanischen Knästen sitzen.
Einer von ihnen ist Mumia Abu Jamal, der seit über 30 Jahren der Isolationsfolter und den unmenschlichen Bedingungen im Knast widersteht. Er ist ein Symbol für den Kampf gegen das Vernichtungssystem Knast.
Die profitorientierte Gefängnisindustrie, in der Insassen so gut wie keine Bürger- oder Arbeiterrechte mehr haben ist die direkte Fortsetzung der Sklaverei. Nirgends wird das so deutlich wie im Staatsgefängnis von Louisiana, dem größten Knast der USA, gebaut auf dem Überresten einer ehemaligen Sklavenplantage, in der die zu dreiviertel aus Schwarzen bestehenden Gefangenen heute wieder Baumwolle anpflanzen..
Es ist Zeit den Aufstand gegen die ausbeuterischen Zustände, gegen Rassismus, Patriarchat und Kapitalismus, auch hier weiterzutragen. Hier auf die Straße zu gehen heißt also nicht nur, sich mit den Kämpfen in den USA zu solidarisieren, sie auch hier sichtbar zu machen, sondern ist auch ein Zeichen gegen den systematischen Rassismus hier. Am 4. Juli feiern die USA die angebliche „Freiheit“ ihrer Nation. Diese Freiheit war noch nie für alle. Deswegen rufen wir euch auf, am 4. Juli um 13.30 zum Hermannplatz zu kommen, von wo eine Fahrraddemo zur Hauptkundgebung um 15.00 vor der US Botschaft fahren wird
Black Lives Matter
Abolish slavery!
Free them all!
Bündnisaufruf
Wir begrüßen die massiven Proteste gegen rassistische Polizeigewalt in den USA wie auch hier und in anderen Ländern. Wir werden uns am Samstag, den 4. Juli 2020 für die Freiheit derjenigen einsetzen, die diesen Kampf vor über 50 Jahren begonnen haben. Bereits 1967 organisierte die Black Panther Party Selbstschutz gegen rassistische Polizeigewalt in US-amerikanischen Großstädten, indem sie bewaffnet und mit Kameras die Polizei beobachtete. Die Repression gegen die Panthers und viele andere von ihnen inspirierte Organisationen war brutal. Viele wurden vom Staat ermordet, noch mehr für Jahrzehnte ins Gefängnis geworfen. Bis heute sitzen viele der damaligen Black Panthers in Haft. Unter ihnen Mumia Abu-Jamal, Jalil Muntaqim, Romaine Chip Fitzgerald, Sundiata Acoli, Ed Pointdexter, Veronza Bowers, Kamau Sadiki, Kenny Zulu Whitmore oder auch Indigene wie Leonard Peltier vom American Indian Movement. Sie alle haben den Großteil ihres Lebens in Gefangenschaft verbracht, Mumia Abu-Jamal sogar 30 Jahre davon in Isolationshaft und Bedrohung durch die Todesstrafe.
Knast trifft aber nicht nur Kämpfer*innen von den Panthers. Über 2,2 Millionen Menschen sind in US-amerikanischen Gefängnissen eingesperrt, die Mehrheit von ihnen People of Color. Die Masseninhaftierung ist die staatliche Antwort auf den Widerstand der Communities of Color und sozialen Bewegungen, die sich immer wieder in den USA erhoben haben. Die heutige Gefängnisindustrie ist nichts anderes als die Fortsetzung der historischen Sklaverei. Seit über 10 Jahren gibt es massive Streiks und Kämpfe in den Gefängnissen, an denen sich zehntausende Gefangene beteiligen. Sie haben seit 2016 nur noch eine US-weite Forderung: Abschaffung der Sklaverei! Die berechtigte Wut über die tödliche und rassistische Polizeigewalt macht deutlich, dass die White Supremacy abgeschafft werden muss und kann. Die Freiheit der Gefangenen in den USA ist dabei ein Teil dieses Kampfes.
Racial Profiling und Diskriminierung gehören auch in Deutschland zur Alltagserfahrung von People Of Color, auch mit tödlichen Konsequenzen. Wie die Kampagne Death In Custody recherchiert hat, sind in Deutschland seit 1990 mindestens 159 People of Color in Haftdurch rassistische Gewalt ums Leben gekommen.
4th of YOU LIE: Der 4. Juli ist seit 1938 Nationalfeiertag der USA. Seitdem feiern staatliche Institutionen in den USA die „Nation“. Dabei werden der Ethnozid an der Indigenen Bevölkerung und die Verschleppung von Millionen von Menschen und deren Ausbeutung als Sklav*innen von offizieller Seite kaum thematisiert. Auch die Millionen Armer in den USA, die gerade in der Corona-Krise sich selbst überlassen werden, finden an diesem Tag keine Beachtung. Wer hat denn an diesem Tag in den USA etwas zu feiern? Kommt am 4. Juli 2020 auf die Strasse:
Black Lives Matter!
No Charges – Amnesty for Protesters!
Defund The Police!
Abolish Prison Slavery!
FREE MUMIA – Free Them ALL!
Sa. 4. Juli 2020:
15:00 Kundgebung US Botschaft / Brandenburger Tor
Zubringerfahrrademo – Hermannplatz (U7/8) / Neukölln 13:30 Uhr
Schützt euch und andere – tragt Mund – und Nasenbedeckung und haltet Abstand!
weitere Infos https://freethemallberlin.nostate.net/
English version
Black Lives Matter! FREE MUMIA – Free Them ALL!
We welcome the protest against racist police violence in the United States, as well as here and in other countries. On Saturday, the 4th of July 2020, we will take a stand for the freedom of those who have begun this struggle more than fifty years ago. Already in 1967, the Black Panther Party organized self-protection against racist police brutality in many big cities in the U.S. by armed observation of the police, accompanied by cameras. The repression against the Panthers and many other organizations inspired by them was brutal. Many were murdered by the state and still more were thrown into jail for decades. Many of the Black Panthers are still in prison to this very day, among them Mumia Abu-Jamal, Jalil Abdul Muntaqim, Romaine “Chip” Fitzgerald, Sundiata Acoli, Ed Pointdexter, Veronza Bowers, Kamau Sadiki, Kenny Zulu Whitmore or indigenous activists such as Leonard Peltier of the American Indian Movement. They have all spent a large part of their lives incarcerated, and Mumia Abu-Jamal was even threatened by the death penalty and imprisoned in solitary confinement for almost thirty years.
But prison does not just affect the fighters of the Panthers. More than 2.2 million people are incarcerated in U.S. prisons, the majority of them People of Color. This kind of mass incarceration is the state’s response to the resistance of the Communities of Color and the social movements that has risen again and again in the U.S. Today’s prison industry is nothing but the continuation of historic slavery. For more than ten years, there have been massive struggles and strikes in the prisons in which tens of thousands of prisoners participated. Since 2016, they have only one nation-wide demand: the abolition of slavery!
The justified anger caused by the deadly racist police violence makes clear that White Supremacy can and must be terminated. The freedom of the prisoners in the U.S. is one important part of this struggle.
Racial Profiling and discrimination are also part of daily life for People of Color in Germany, sometimes with deadly consequences. According to research by the campaign Death in Custody, at least 159 People of Color have been killed in custody in Germany by racist violence since 1990.
4th of YOU LIE: The 4th of July has been the national holiday of the U.S. since 1938. Since then the U.S. state institutions have been celebrating “the nation.” The ethnocide of the indigenous population and the abduction of millions of people to exploit them as slaves are hardly ever an official topic in all of this. The millions of poor in the U.S. who are – especially during the current Corona crisis – left to fend for themselves also mostly go unnoticed on this day. Who in the U.S. has anything to celebrate on this date? Join us and take to the street on the 4th of July:
Black Lives Matter!
No Charges – Amnesty for Protesters!
Defund The Police!
Abolish Prison Slavery!
FREE MUMIA – Free Them ALL!
Saturday, July 4, 2020: 3 PM Rally at the U.S. Embassy / Brandenburger Tor
Feeder Bicycle Demo – Hermannplatz (U7/8) / Neukölln 1:30 PM
Protect yourselves and others – wearface covering and keep the distance!
More info at https://freethemallberlin.nostate.net/
la version francaise
Black Lives Matter! FREE MUMIA – Free Them ALL!
Nous saluons les manifestations massives qui ont lieu contre les violences policières racistes, aux États-Unis comme ici et dans d’autres pays. Nous allons nous rassembler le samedi 4 juillet 2020 pour la liberté de celleux qui mènent ce combat depuis plus de 50 ans. En 1967 déjà, le Black Panther Party organisait l’autodéfense dans les grandes villes des États-Unis contre les violences policières racistes, à l’aide d’armes et de caméras pour surveiller la police. Les panthères et beaucoup d’autres organisations qu’iels ont inspirées ont subi une répression brutale. Nombreux d’entre elleux furent assassiné.es par l’État, d’autres furent jeté.es en prison pendant des dizaines d’années. Beaucoup d’ancien.nes Black Panthers sont toujours incarcéré.es à l’heure actuelle. Parmi elleux Mumia Abu-Jamal, Jalil Muntaqim, Romaine Chip Fitzgerald, Sundiata Acoli, Ed Pointdexter, Veronza Bowers, Kamau Sadiki, Kenny Zulu Whitmore ou encore des Indigènes comme Leonard Peltier du American Indian Movement. Iels ont tous.tes passé une grande partie de leur vie en prison, Mumia Abu-Jamal a même passé 30 ans en isolement et sous la menace d’une peine de mort.
Mais la taule ne touche pas que les militant.es des Panthers. Plus de 2,2 millions de personnes sont détenues dans des prisons états-uniennes. L’industrie carcérale aujourd’hui n’est rien d’autre que la poursuite historique de l’esclavage. Depuis plus de 10 ans, de nombreuses grèves et luttes ont lieu dans les prisons, mobilisant des dizaines de milliers de prisonnier.ères. Depuis 2016 iels ont une seule revendication qui s’applique à l’ensemble des États-Unis: l’abolition de l’esclavage! La colère légitime contre la violence policière raciste montre que l’abolition de la suprématie blanche est possible et nécessaire. La libération des prisonnier.ères aux États-Unis fait partie de ce combat.
Les contrôles au faciès et la discrimination font partie des expériences quotidiennes vécues par des personnes de couleur en Allemagne également, et peuvent avoir des conséquences mortelles. Les recherches menées dans le cadre de la campagne Death in Custody ont montré qu’en Allemagne, au moins 159 personnes de couleur ont perdu la vie en détention des suites de violences racistes depuis 1990.
4th of YOU LIE : depuis 1938, le 4 juillet est le jour de la fête nationale aux États-Unis. Depuis, les institutions étatiques célèbrent la «nation» américaine. Les instances officielles mentionnent à peine l’ethnocide perpétré contre les populations indigènes ni la déportation de millions de personnes poussées à l’esclavage. Les millions de pauvres aux États-Unis, sans soutien pendant la crise du Covid 19, n’ont pas non plus de reconnaissance à cette date. Qui a donc a une bonne occasion de célébrer le 4 juillet aux États-Unis ? Descendez dans la rue le 4 juillet 2020:
Black Lives Matter!
No Charges – Amnesty for Protesters!
Defund The Police!
Abolish Prison Slavery!
FREE MUMIA – Free Them ALL!
Le samedi 4 juillet 2020:
rassemblement à 15 heures devant l’ambassade américaine / Brandenburger Tor
manifestation à vélo – Hermannplatz (U7/8) / Neukölln 13:30 h
Protégez-vous et les autres, portez un masque de protection et respectez les distances !
pour plus d’infos https://freethemallberlin.nostate.net
