Zwischen Vorsicht und der Notwendigkeit zu demonstrieren
Anstelle unseres monatlichen Cafés und der dort stattfindenden Textdiskussion, haben wir hier in einem zweiten Podcast eine Diskussion zu diesem Thema angerissen. Anhand des Textes „Fünf politische Überlegungen zur Corona-Krise“ von Peter Schaber aus dem Lowerclass Mag und dem Aufruf des 1. Mai Bündnisses, wollen wir einen Beitrag zur eröffneten Debatte über Widerstand in Zeiten von Corona machen und rufen euch dazu auf in diesem Pad mit uns gemeinsam zu diskutieren. Wir werden das Pad bis Montag am späten Abend offen halten.

Wir erleben zur Zeit eine Situation, die weitreichende ökonomische und politische Auswirkungen hat. Wie die Welt danach aussehen wird, lässt sich nur vermuten. Was sich aber zeigt, ist, dass
Covid19 wie ein Brandbeschleuniger auf die schon bestehenden Krisen des kapitalistischen Systems wirkt. Darüber hinaus ermöglicht es dem Staat, repressive Befugnisse auszuweiten und verstärkt autoritäre Tendenzen, die sich nicht erst seit drei Wochen abzeichnen.
Es gibt genug Gründe, Protest auf die Straße zu tragen – sei es gegen die desolaten Zustände an den europäischen Außengrenzen, prekäre Arbeits- und Wohnverhältnisse oder gegen die repressiven Maßnahmen des Staates. In den letzten Wochen gab es dazu verschiedene kreative Ansätze. Trotz eingehaltener Sicherheitsmaßnamen, um sich und andere nicht mit dem Virus zu gefährden, wurden diese Aktionen verboten und kriminalisiert. So könnte man die These wagen, das Recht zu demonstrieren sei faktisch außer Kraft gesetzt.